Ökosoziales Wirtschaften

Als befreundete und selbständig tätige Unternehmensberater haben wir uns vor dem Hintergrund unserer langjährigen Berufserfahrung in den letzten Jahren, immer wieder intensiv mit ein paar grundlegenden Fragen auseinandergesetzt:

  • wie wollen und können wir in Zukunft leben – als Mensch, Bürger, Unternehmer – eingebettet in Gemeinwesen, Wirtschaft und Lebensraum ?
  • wie können wir positiven Einfluß auf unser ökonomisches, ökologisches und sozio-kulturelles Umfeld ausüben und wo setzen wir an?
  • wie können wir einen Beitrag leisten, ein sozial, ökologisch und wirtschaftlich gestörtes, bzw. stark beschädigtes Gemeinwesen wiederherzustellen ?
  • gibt es in unserer global vernetzten und immer stärker von gegenseitigen Abhängigkeiten geprägten Lebensrealität konkrete Möglichkeiten, mittels Achtsamkeit, Engagement und Wissen, entstandene Schäden zu heilen ?
  • gibt es ein „heilendes Wirtschaften“?

Inzwischen sind wir davon überzeugt: ja, das gibt es! Allerdings geht das nicht mit den üblichen nullachtfünfzehn-Methoden der angelsächsisch geprägten Profitmaximierungs-Mentalität. Es mag keinen „Königsweg“ aus der Krise geben. Aber es gibt viele „kleine Dienstwege“ in der Krise!
Martin Luther hätte lieber einen Apfelbaum gepflanzt, als den Kopf in den Sand zu stecken. In dieser Haltung gründete der katholische Priester Arizmendiarietta nach dem zweiten Weltkrieg mit einer Handvoll Berufsschülern die ersten Genossenschaften im völlig verarmten Baskenland, aus denen das heutige Mondragon hervorging.
Der Moslem Muhammad Yunus erkannte, dass er als Professor der Volkswirtschaft in Bangladesh von den Armen lernen müsste und gründete die Grameen Bank, wodurch er tausenden Menschen durch die kluge Vergabe von Mikrokrediten zu einer neuen Lebensperspektive verhalf. Die 27-jährige Rice Fernandez, gründete in Manila ein Unternehmen, das aus Stoffresten die Grundbestandteile für edle Handtaschen herstellt und verarmten Frauen einen Weg aus den Slums eröffnet.
Es gibt zahlreiche solcher Beispiele, weltweit. Vieles ist inzwischen in Bewegung. Aber angesichts der wachsenden Ungleichheit, grassierender Not und drängender gesellschaftlicher Herausforderungen nicht nur in Deutschland sondern weltweit, sind es noch viel zu wenige.
Als Unternehmer treten wir nicht an, um die Welt zu retten. Aber wir treten an, um mittels konkreter Projekte darzustellen, dass heilendes Wirtschaften funktioniert und dass das Erwirtschaften von „Sozialdividende“ eine dringend benötigte Ergänzung zur einseitigen Mehrung bereits vorhandenen Wohlstands darstellt.

K K K